In Edelmetall und Wirtschaft Aktuell
Somalia Elephant: Eine afrikanische Legende aus Hamburg.
Ein Elefant als Deutschlands Vertreter für die bunte Welt der Anlagemünzen? Was auf den ersten Blick kurios und unpassend klingt, ist bereits seit vielen Jahren real und erfreut Sammler sowie Anleger gleichermaßen: Der „Somalia Elephant“ aus der „African Wildlife“ Serie zählt zu den Anlagemünzen, die lange vor dem Boom der Bullion-Produkte seit 2008 auf den Markt gekommen sind. Er wird bereits seit 2004 unter der Flagge des bürgerkriegsgeschüttelten Staates herausgegeben, zuvor erschien seit 1999 ein gleiches Motiv aus Sambia. Bei Degussa zählt der Elefant zu den beliebtesten Produkten, sowohl in Gold als auch in Silber.

Seitdem hat sich der „Somalia Elephant“ zu den beliebtesten Anlagemünzen der Welt entwickelt. Für die Prägung in Gold und Silber spricht insbesondere die Gestaltung: Die Elefantendarstellung wird jedes Jahr aufs Neue geändert und gilt als eine der schönsten Tiermotive überhaupt. Zudem lassen sich die Gestalter immer wieder besondere Details einfallen, der Elefant wird typischerweise in landesüblicher Umgebung dargestellt – beispielsweise mit einer Hütte oder vor dem Kilimandscharo.

Bei der Gestaltung der Münze wird jedoch oft vergessen, dass diese nicht in Afrika entstanden ist, sondern in einem Büro in Hamburg – ein deutscher Münzhändler hat sich die Prägerechte gesichert und gibt den Elefanten als so genannte „Agenturausgabe“ aus. Dabei handelt es sich um Münzen, die ihr Ausgabeland nie gesehen haben und zwar die Eigenschaft eines Zahlungsmittels haben, aber tatsächlich nicht zur Zahlung eingesetzt werden. Und der „Somalia Elephant“ ist bei Anlegern insbesondere deshalb beliebt, weil es ihn sowohl in Silber als auch in Gold in verschiedenen Größen gibt. Er wurde viele Jahre in München beim Bayerischen Hauptmünzamt hergestellt, wegen der Differenzbesteuerung wurde die Produktion inzwischen in die Schweiz verlegt.

Der Elefant aus Somalia ist in Deutschland jedoch nicht nur wegen seiner Gestaltung begehrt, er hat sich in den vergangenen Jahren zu einem gesuchten Sammelobjekt entwickelt. Zwar werden die Auflagen nicht veröffentlicht, doch viele Jahrgänge sind inzwischen nur noch schwer oder gar nicht mehr zu bekommen. Insbesondere die Ausgaben bis 2009 werden deutlich über dem reinen Metallpreis gehandelt und erreichen Sammlerpreise von mehr als 100 Euro pro Stück. Es ist anzunehmen, dass die Somalia Elephant Münzen je nach aktueller Nachfrage produziert werden und insbesondere in den Jahren, in denen das Investment in Edelmetalle noch nicht auf der Agenda vieler Menschen in Deutschland stand, sehr gering ist.

Eine Wertsteigerung durch den Sammlerpreis ist inzwischen jedoch sogar bei neuen Ausgaben zu beobachten, sodass immer mehr Anleger in den vergangenen Jahren dazu übergegangen sind, die neuen Elefanten ein paar Jahre in den Tresor zu legen, bevor sie weiterverkauft werden. Offenbar verhält es sich bei diesen Münzen wie mit einem guten Whiskey – je älter sie sind, desto wertvoller werden sie. Und weil der Jahrgang 2021 bereits im August veröffentlicht wird, lohnt es sich, noch schnell die Münzen aus 2020 oder zurückliegenden Jahren zu kaufen, bevor diese – wie ihre Vorgänger – im Wert abheben.

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