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Seymour Unicorn - Royal Tudor Beast

Das „Seymour Unicorn“ – ein neues Motiv aus der Serie „Royal Tudor Beasts“

Nachdem sich die Serie „The Queens Beasts“, die in den Jahren 2016 bis 2021 erschienen ist, bei Sammlern und Anlegern großer Beliebtheit erfreut hat, gibt die britische „Royal Mint“ in direkter Folge (seit Ende 2021, allerdings mit dem Prägejahr 2022) die Münzreihe „Royal Tudor Beasts“ heraus. Das „Seymour Unicorn“ ist in diesem Monat offiziell erschienen und das vierte von insgesamt zehn Motiven.

Die Geschichte der Royal Tudor Beasts

Die Münzmotive der „Royal Tudor Beasts“ orientieren sich an den steinernen Kings Beasts, die auf der „Moat Bridge“, der Torbrücke des Hampton Court Palace (etwa eine Autostunde südwestlich von London) stehen. In Auftrag gegeben hat sie der englische König Henry VIII. anlässlich der Hochzeit mit seiner dritten Frau Jane Seymour im Jahr 1536. Die zehn „Biester“ sind zudem Ausdruck der Stärke des Hauses Tudor, welches von Henrys Vater, König Henry VII. von England, gegründet wurde. Hierbei handelt es sich um ein walisisches Adelsgeschlecht, das nach den „Wars of the Roses“ (1455 bis 1487) bis ins Jahr 1603 die Regenten des Königreiches England stellte. Hervor ging es aus den Häusern Lancaster und York. Nachdem während des gut dreißig Jahre andauernden Bürgerkrieges die männlichen Nachkommen beider Häuser ums Leben gekommen waren und zunächst das Haus Lancaster dem Haus York unterlag, heiratete Henry VII. im Jahr 1486 Elisabeth von York, die Tochter Edward VII. und legitimierte damit seine Herrschaft über England, nachdem er ein Jahr zuvor die Krone an sich gerissen hatte. Sein Sohn Henry VIII. trieb die Legitimation der Tudor-Dynastie bzw. seiner Herrschaft fort und gab unter anderem den gewaltigen Umbau seiner Lieblingsresidenz, des Hampton Court Palace, in Auftrag. In einem Zeitraum von nur zehn Jahren investierte er dort die gewaltige Summe von 62.000 Pfund, was heute gut 20 Millionen Euro entspricht. Dazu gehörten auch die zehn Tudor Beasts, welche die Wappen der Dynastie bzw. ihrer Vorfahren halten und so als Zeichen der Legitimation von Herrschaft dienen.

Auch das Haus Tudor hat sich ein eigenes Wappen gegeben, die so genannte „Tudor Rose“. Während das Symbol des Hauses York die weiße Rose war, zeigte das Wappen des Hauses Lancaster die rote Rose. In der Tudor Rose werden beide zu einer roten Rose mit weißer Füllung vereint. Noch heute ist sie im Wappen des Vereinigten Königreiches und im Wappen Kanadas zu sehen.

Übrigens: Die letzte Regentin des Hauses Tudor war Elisabeth I., die von 1558 bis 1603 England regierte und kinderlos verstarb. Auf sie folgte Jacob I. aus dem Hause Stuart, da er ein Urenkel von Margaret Tudor, der Schwester König Heinrichs III., war.

Die Regierungszeit Elisabeth I. von 45 Jahren ist, gerade für die damalig Zeit, eine gewaltige Leistung. Übertroffen wurde diese von Elisabeth II., die ganze siebzig Jahre lang (1952 bis 2022) das Vereinigte Königreich regierte.

„Seymour Unicorn“ – das Münzmotiv

Die von David Lawrence und Martin Jennings entworfene Münze zeigt auf der Wertseite das Portrait des englischen Königs nach links. Die Umschrift nennt neben seinem Namen (Charles III) die Titel (D.G.REX.F.D) und Nennwert der Münze (100 Pounds). Die Motivseite ist ganz dem angeketteten Einhorn vorbehalten. Es hält das Wappen der unverheirateten Königin, Jane Seymour (geboren um 1508; gestorben 1537), der dritten Ehefrau König Henry VIII. von England. Spätestens seit dem 14. Jh. ist das Einhorn in königlichen Wappen belegt und steht für Reinheit bzw. Fruchtbarkeit. Im Falle von Henry und Jane kann es als Ausdruck des königlichen Wunsches nach einem Thronfolger gedeutet werden. Die Umschrift benennt neben der Jahreszahl (2024), dem Feingehalt (999,9) und Feingewicht (1 oz) den Titel der Ausgabe „Seymour Unicorn“. Auf beiden Seiten findet auch bei dieser Münze das neue Sicherheitsmerkmal der Royal Mint Verwendung: Eine Struktur aus Punkten, die an ein Kettenhemd erinnert.

Technische Daten

Auch wenn auf der Münze die Jahreszahl 2024 angegeben ist, so ist das tatsächliche Prägejahr doch 2023. Der Durchmesser beträgt 32,69 mm und das Feingewicht 31,1 g (1 oz). Die Erhaltung der mit einem Riffelrand versehen Münze wird mit „bullion standard“ angegeben, was sich mit „Neuware“ bzw. „Handelsübliche Qualität“ übersetzen lässt. Der Hersteller ist die altehrwürdige, im Jahr 886 gegründete Royal Mint, die ihren Sitz beinahe 1100 Jahre lang in London (die meiste Zeit davon im Tower) hatte und heute in Llantrisant, ca. 15 Kilometer nordwestlich von Cardiff beheimatet ist.

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