Die Weihnachtszeit war in diesem Jahr für Edelmetallbesitzer erfreulich – denn abseits der Geschenke unterm Weihnachtsbaum gab es auch ein Präsent in Form eines starken Comebacks der Edelmetallpreise. Nachdem die Notierung für Gold in den vergangenen Monaten wiederholt an der Marke von 1.300 US-Dollar abgeprallt war, hat sich der Preis in den vergangenen Tagen erholt und bewegt sich erneut mit großen Schritten auf die runde Summe zu.
Mit dieser kleinen Rallye wird das Jahr 2017 für Edelmetallbesitzer äußerst erfreulich abgeschlossen: Mit etwa 1135 US-Dollar ist Gold ins Jahr gestartet – nun liegt der Preis in Dollar etwa 13 Prozent höher. Der Investment-Star war im Jahr 2017 allerdings ein anderes Edelmetall: Palladium hat um etwa 60 Prozent zugelegt. Nachholbedarf hat dagegen noch Silber: Seit der ersten Jahresnotierung bei 16,29 US-Dollar ist Silber „nur“ um etwa 3 Prozent gestiegen. Daneben zählt Platin zu den wenigen Edelmetall-Sorgenkindern: Unterm Stricht steht ein Jahresgewinn von etwa zwei Prozent.
Zwar liegen die Unterschiede zwischen Gold, Silber, Platin und Palladium ziemlich weit auseinander, doch eines haben die vier Metalle gemeinsam: Alle haben 2017 an Wert zugelegt. Und insbesondere die Performance von Gold als Krisenmetall sollte als starkes Zeichen für die Märkte verstanden werden. Die Notierung von Gold in der Weltwährung US-Dollar steht im Fokus der Märkte, viele Geldmarktpapiere werden auf Basis des Dollar-Preises von Gold ausgegeben. So haben in diesem Jahr nicht nur die Besitzer von physischem Edelmetall, sondern auch Spekulanten mit Zertifikaten und Optionsscheinen von Gold profitiert.
Edelmetallfreunde in Europa müssen sich auf goldene Zeiten allerdings noch ein wenig gedulden – weil die Krisenwährung Euro sich in diesem Jahr erstaunlich stark gezeigt hat, fällt der Wertzuwachs von Gold in Euro bescheiden aus. Dieser Effekt wird sich allerdings umkehren, sobald der zweifelhafte Höhenflug des Euro beendet wird. Denn weil sich die Zinspolitik der Fed und der EZB immer weiter auseinander bewegen, gibt es langfristig keine gute Erklärung für einen starken Euro.
Wer Gold und Silber in Euro kauft, sollte in den kommenden Monaten daher die Devisenmärkte verstärkt in den Blick nehmen. Sobald sich Euro und Dollar wieder in Richtung der Parität bewegen, die aus Sicht der meisten Marktbeobachter früher oder später sicher kommen wird, profitieren Goldbesitzer in Euroland doppelt – durch die Abwertung des Euro müssen dann mehr Euro für eine Unze Feingold bezahlt werden. Hier zeigt sich abermals die wichtigste Funktion von Gold während des größten fiskalpolitischen Experiments der Menschheitsgeschichte: Gold ist der ultimative Krisenschutz und die Vermögensversicherung für alle Sparer, die von der Nullzinspolitik der Notenbanken gleich mehrfach belastet werden.