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Es ist schwer vorstellbar, was in den Köpfen von John Deason und Richard Oates vorgegangen sein muss, als sie am 5. Februar 1869 gegen 9 Uhr morgens am Fuße eines Baumes in nur wenigen Zentimetern Tiefe auf etwas Festes stießen, welches gelblich glänzte. Oates stieß an verschiedene Stellen in den Boden, doch immer traf er auf einen festen Gegenstand. Oates ging von einem Stein aus und befreite den Fund von umliegender Erde. Und je weiter er das Fündstück freilegte, desto größer wurde sein Erstaunen: Es handelte sich dabei nicht um einen Stein, sondern um einen gewaltigen Goldklumpen. Oates und andere Goldgräber waren an dieser Stelle diverse Male zuvor vorbei gelaufen, doch der Schatz wurde nie zuvor aufgespürt.

Die Geschichte, wie sie anlässlich des Todes von Richard Oates in der Zeitung „The Lagoorlie Miner“ vom 14. Oktober 1915 aufgeschrieben wurde, ist eine Sternstunde in der Geschichte des Goldes. Denn der Goldfund wurde als „Welcome Stranger Nugget“ bekannt und trägt bis heute zu der Legende von der Schatzsuche der Goldgräber bei. Der Nugget ist zu einem weltbekannten Symbol geworden – auch in der Welt des modernen Edelmetall-Investments, wo die australische Perth Mint den „Welcome Stranger“ auf einer neuen Bullionmünze aus Gold und Silber verewigt.

Nach ihrem Sensationsfund standen John Deason und Richard Oates im Jahr 1869 vor unerwarteten logistischen Problemen: Eine Waage für einen Gegenstand mit einem Gewicht von knapp 110 Kilogramm stand damals nicht zur Verfügung, sodass der Nugget von einem Schmied in drei Teile geteilt wurde – ganz rustikal mit Hammerschlägen auf einem Amboss. Zuvor wurden Quarze und andere Rückstände entfernt, sodass das Nettogewicht des bearbeiteten Nuggets immerhin noch 72 Kilogramm betrug. Knapp 9000 britische Pfund erhielten die Finder von der London Chartered Bank of Australia, damit wurden Deason und Oates nach heutiger Kaufkraft zu Millionären. Das Gold des Strangers findet sich heututage in Barren wieder, welche von der Bank of England über Melbourne exportiert wurden.

Der Welcome Stranger ist in der Welt der Edelmetall-Anlagemünzen kein Unbekannter: Die Perth Mint wählte das Motiv des Nuggets bereits im Jahr 1986 für seine damalige Neuerscheinung, die „Australian Nugget“ Goldmünzen, aus. Nach einer Prägung nur für Sammler erschienen die Gold-Nuggets zwischen 1987 und 1990 in Stempelglanz-Standardausführung mit dem Welcome Stranger Nugget als zentralem Motiv. Doch die Verkaufszahlen blieben weit hinter den Erwartungen der Perth Mint zurück – offenbar missfiel manchen Sammlern und Anlegern die Motivwahl, sodass die Perth Mint im Jahr 1990 einen Richtungswechsel vollzog. Seitdem wurden Kängurus auf den Goldmünzen abgebildet, der offizielle Name der Serie wurde jedoch erst 2007 von „Australian Nugget“ in „Australian Kangaroo“ umgewandelt.

Die Perth Mint baut mit der neuen Bullion-Prägung ihre Produktpalette im Bereich der hochwertigen Anlagemünzen mit niedriger Auflage weiter aus: Die Nugget-Münze in Gold hat eine Auflage von nur 7.500 Stück und in Silber wurden lediglich 30.000 Stück geprägt. Ursprünglich zählten Koala und Kookaburra in Silber und Känguru in Gold zu den Standardprodukten der Perth Mint, doch mit zusätzlichen Serien wie zuletzt den „Birds of Paradise“, dem Emu sowie dem Schwan, begeistern die Australier sowohl Anleger als auch Sammler. Denn die Neuausgaben entwickeln meist kurz nach Erscheinen einen Sammlerwert, welcher deutlich über dem Erstausgabepreis liegt – wer also frühzeitig zugegriffen hat, kann sich also über eine zusätzliche Rendite neben der eigentlichen Wertsteigerung des Edelmetalls freuen.

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